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   VG Saarlouis, 23.02.2022 - 5 K 741/20   

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VG Saarlouis, 23.02.2022 - 5 K 741/20 (https://dejure.org/2022,5891)
VG Saarlouis, Entscheidung vom 23.02.2022 - 5 K 741/20 (https://dejure.org/2022,5891)
VG Saarlouis, Entscheidung vom 23. Februar 2022 - 5 K 741/20 (https://dejure.org/2022,5891)
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Volltextveröffentlichungen (2)

  • openjur.de
  • Rechtsprechungsdatenbank Saarland

    § 60 Abs 5 AufenthG 2004, Art 3 MRK
    Abschiebungsverbot für eine jungen und grundsätzlich erwerbsfähigen Mann, bei dem keine besonderen begünstigenden Umstände vorliegen (Afghanistan)

 
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Wird zitiert von ... (2)Neu Zitiert selbst (73)

  • VG Hamburg, 26.11.2021 - 1 A 31/21

    Erfolgreiche Asylklage auf Feststellung eines Abschiebungsverbots aufgrund der

    Auszug aus VG Saarlouis, 23.02.2022 - 5 K 741/20
    Nach der überwiegenden jüngeren Rechtsprechung sind insoweit unter hinzutretenden begünstigenden Umständen insbesondere ein tragfähiges familiäres Netzwerk im Herkunftsland und/oder größere Vermögenswerte zu verstehen (ein Abschiebungsverbot bejaht: VG Hamburg, Urteil vom 26.11.2021 - 1 A 31/21 -, juris, Rn 35 ff. im Falle eines jungen, gesunden und alleinstehenden Mannes mit Abitur sowie dreijährigem Studium, dessen Mutter und Geschwister sich noch in Afghanistan aufhalten, aber kein hinreichend belastbares familiäres Netzwerk darstellen; VG Köln, Urteil vom 18.01.2022 - 2 K 2078/17.A -, juris, Rn. 44 ff. im Falle eines jungen Mannes ohne Verwandte in Afghanistan; VG Magdeburg, Urteil vom 29.11.2021 - 5 A 192/20 -, juris, Rn. 24 ff. im Falle eines 18-jährigen jungen Mannes, der im Alter von acht Jahren bereits Afghanistan verlassen hat und dort über keine Verwandten und/oder über sonstige Vermögenswerte verfügt; VG Freiburg, Urteil vom 25.08.2021 - A 14 K 2187/20 - juris, Bl. 23 ff. im Falle eines jungen Mannes ohne tragfähiges familiäres Netzwerk; VG München, Urteil vom 27.09.2021 - M 6 K 17.37655 -, juris, Rn. 24 im Falle eines jungen Mannes, dessen Familie sich in Pakistan aufhält, wo auch der Kläger aufgewachsen ist sowie bei schwieriger Arbeitsmarktsituation auf dem Tagelöhnermarkt).

    Es werde erwartet, dass diesen Winter Nahrungsmittelvorräte aufgebraucht würden, so dass Millionen gezwungen seien sich zwischen Migration oder dem Hungertod zu entscheiden, wenn nicht dringend gehandelt werde (WFP, Afghanistan Situation Report, 17.11.2021; zitiert nach VG Hamburg, Urteil vom 26.11.2021 - 1 A 31/21 -, juris, Rn. 28).

    Erwachsene würden weniger essen, damit Kinder mehr essen könnten (WFP, Afghanistan Situation Report, 20.10.2021 zitiert nach VG Hamburg, Urteil vom 26.11.2021 - 1 A 31/21 -, juris Rn. 28; WFP, Afghanistan Food Security Update #2, 22.9.2021).

  • EGMR, 28.06.2011 - 8319/07

    SUFI AND ELMI v. THE UNITED KINGDOM

    Auszug aus VG Saarlouis, 23.02.2022 - 5 K 741/20
    Sowohl die Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte als auch diejenige des Bundesverwaltungsgerichts machen deutlich, dass ein sehr hohes Schädigungsniveau erforderlich ist, da nur dann ein außergewöhnlicher Fall vorliegt, in dem die humanitären Gründe entsprechend den Anforderungen des Art. 3 EMRK "zwingend" sind (vgl. EGMR, Urteil vom 28.06.2011 - 8319/07 und 11449/07 - (Sufi und Elmi/Vereinigtes Königreich), NVwZ 2012, 681 Rn. 278, 282 f.; BVerwG, Urteil vom 31.01.2013 - 10 C 15.12 -, NVwZ 2013, 1167).

    Die tatsächliche Gefahr einer Art. 3 EMRK zuwiderlaufenden Behandlung muss danach aufgrund aller Umstände des Falles hinreichend sicher und darf nicht hypothetisch sein (vgl. EGMR, Urteil vom 28.06.2011 - 8319/07 und 11449/07 - (Sufi und Elmi/Vereinigtes Königreich), NVwZ 2012, 681; Entscheidung vom 22.09.2009 - 30471/08 - (Abdolkhani und Karimnia/Türkei), InfAuslR 2010, 47; Urteil vom 17.07.2008 - 25904/07 - (NA./Vereinigtes Königreich), juris; Urteil vom 28.02.2008 - 37201/06 - (Saadi/Italien), NVwZ 2008, 1330 Rn. 140).

    Auch nach der ständigen Rechtsprechung des EGMR war bislang die allgemeine Lage in Afghanistan nicht als so ernst anzusehen, dass eine Abschiebung dorthin ohne weiteres eine Verletzung von Art. 3 EMRK darstellte (vgl. Urteile vom 20.01.2009 - 32621/06, F.H./Sweden -, HUDOC Rn. 90; vom 28.6.2011 - 8319/07 und 11449/07, Sufi and Elmi/United Kingdom -, HUDOC Rn. 218 und 241; vom 29.01.2013 - 60367/10, S.H.H./United Kingdom -, HUDOC Rn. 73 und 79; vom 09.04.2013 - 70073/10 und 44539/11, H. and B./United Kingdom -, HUDOC Rn. 91 f.; vom 04.06.2015 - 59166/12, J.K. u.a./Sweden -, HUDOC Rn. 53; vgl. auch Urteile vom 12.01.2016 - 25077/06, A.W.Q. and D.H./The Netherlands -, HUDOC Rn. 67; - 8161/07, S.D.M. and others/The Netherlands -, HUDOC Rn. 74; - 39575/06, S.S./The Netherlands -, HUDOC Rn. 62; - 46856/07, M.R.A. and others/The Netherlands - HUDOC Rn. 106; - 13442/08, A.G.R./The Netherlands -, HUDOC Rn. 54).

  • VGH Baden-Württemberg, 17.12.2020 - A 11 S 2042/20

    Abschiebungsverbot für einen leistungsfähigen, erwachsenen afghanischen Mann

    Auszug aus VG Saarlouis, 23.02.2022 - 5 K 741/20
    Zugleich vertrat ein beachtlicher Teil der verwaltungsgerichtlichen und auch der obergerichtlichen Rechtsprechung die Auffassung, dass nach der seit März 2020 bestehenden Erkenntnislage nicht mehr an dem Grundsatz festzuhalten ist, dass jeder alleinstehende, gesunde junge Mann im Falle einer Rückkehr nach Afghanistan in der Lage sein wird, dort wenigstens ein Leben am Rande des Existenzminimums zu führen (so ausdrücklich OVG Bremen, Urteile vom 24.11.2020 - 1 LB 351/20 - und vom 22.09.2020 - 1 LB 258/20 -, jew. juris; ebenso wohl OVG Rheinland-Pfalz, Urteil vom 30.11.2020 - 13 A 11421/19 -, juris, Rn. 136; ähnlich bzw. teilweise noch weitergehend: VGH Baden-Württemberg, Urteil vom 17.12.2020 - A 11 S 2042/20 -, juris, Rn. 104 ff.; VG Düsseldorf, Gerichtsbescheid vom 05.05.2020 - 21 K 19075/17.A -, juris, Rn. 265 ff.; VG Karlsruhe, Urteil vom 15.05.2020 - A 19 K 16467/17 -, juris, Rn. 99 ff.; VG Cottbus, Urteil vom 29.05.2020 - 3 K 633/20 A -, juris, Rn. 45 ff., und Urteil vom 21.08.2020 - 2 K 1561/16.A -, juris, Rn. 48 ff.; VG Arnsberg, Urteil vom 02.07.2020 - 6 K 2576/17.A -, juris, Rn. 48 ff.; VG Hannover, Urteil vom 09.07.2020 - 19 A 11909/17 -, juris, Rn. 21 ff.; VG Hamburg, Urteil vom 07.08.2020 - 1 A 3562/17 -, juris, Rn. 53 ff., und Urteil vom 30.09.2020 - 1 A 2533/20 -, juris, Rn. 64 ff.; vgl. auch VG Stuttgart, Urteil vom 18.05.2020 - A 1 K 18261/17 - VG Freiburg, Urteil vom 22.05.2020 - A 10 K 573/17 -, und Urteil vom 27.08.2020 - A 15 K 2954/17 - VG Sigmaringen, Urteil vom 22.05.2020 - A 2 K 7775/17 - sowie Urteil vom 08.06.2020 - A 10 K 9182/17 - VG Magdeburg, Urteil vom 28.05.2020 - 4 A 123/20 MD - VG Wiesbaden, Urteil vom 19.08.2020 - 7 K 5030/17.WI.A -, UA S. 11, jew. n.v.).

    Dabei geht der VGH Baden-Württemberg darüber hinaus und in ausdrücklicher Abgrenzung zur Rechtsprechung der Oberverwaltungsgerichte Rheinland-Pfalz und Bremen nicht davon aus, dass eine besondere Belastbarkeit, Durchsetzungsfähigkeit oder fachliche Qualifikation des Betreffenden Umstände sind, die für sich allein bewirken, dass er im Falle einer Abschiebung nach Afghanistan in der Lage wäre, dort aus eigener Kraft seinen Lebensunterhalt zumindest am Rande des Existenzminimums nachhaltig zu sichern (VGH Baden-Württemberg, Urteil vom 17.12.2020 - A 11 S 2042/20 -, juris, Rn. 104 ff.).

  • VGH Baden-Württemberg, 22.02.2023 - A 11 S 1329/20

    Zur Rückkehrsituation eines leistungsfähigen erwachsenen Mannes in Afghanistan

    Derartige Umstände können insbesondere dann gegeben sein, wenn der Schutzsuchende in Afghanistan ein tragfähiges und erreichbares familiäres oder soziales Netzwerk hat, er in hinreichendem Maße finanzielle oder materielle Unterstützung durch Dritte erfährt oder über ausreichendes Vermögen verfügt (so auch - statt vieler - VG Lüneburg, Urteil vom 24.05.2022 - 3 A 361/21 - juris Rn. 26; VG Würzburg, Urteil vom 12.04.2022 - W 1 K 22.30254 - juris Rn. 32; VG Berlin, Urteil vom 24.03.2022 - 20 K 666.17 A - juris Rn. 89; VG Cottbus, Urteil vom 04.03.2022 - 6 K 3120/17.A - juris Rn.36; VG des Saarlandes, Urteil vom 23.02.2022 - 5 K 741/20 - juris Rn. 33 f.; VG Köln, Urteil vom 18.01.2022 - 2 K 2078/17.A - juris Rn. 44 ff.; VG Hamburg, Urteil vom 26.11.2021 - 1 A 31/21 - juris Rn. 35; VG Leipzig, Urteil vom 24.11.2021 - 8 K 985/21.A - juris UA S. 15).
  • VG Würzburg, 12.04.2022 - W 1 K 22.30254

    Klage auf Feststellung eines Abschiebungsverbots für jungen erwerbsfähigen Mann

    Dagegen geht das Gericht nicht davon aus, dass eine besondere Belastbarkeit, Durchsetzungsfähigkeit oder fachliche Qualifikation des Betreffenden Umstände sind, die für sich allein ausreichen, dass die Person im Falle einer Abschiebung nach Afghanistan in der Lage wäre, dort aus eigener Kraft ihren Lebensunterhalt zumindest am Rande des Existenzminimums zu sichern (so auch: VGH Baden-Württemberg, U.v. 17.12.2020 - A 11 S 2042/20 - juris sowie die - soweit ersichtlich - derzeit einhellige veröffentlichte verwaltungsgerichtliche Rechtsprechung - statt vieler: VG Cottbus, U.v. 04.03.2022 - 6 K 3120/17.A - juris; VG Saarland, U.v. 23.02.2022 - 5 K 741/20 - juris; VG Minden, U.v. 28.01.2022 - 3 K 1476/19.A - juris; VG München, U.v. 10.02.2022 - 15 K 17.30382 - juris; VG Hamburg, U.v. 26.11.2021 - 1 A 31/21 - juris).
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